Liz Gehrer, als Künstlerin stets verhaftet mit der Thematik von blühendem und bröckelndem Leben – präsentiert Nahaufnahmen von Haaransätzen, die nach einer Tönung weiss weiterwachsen. Dazu unter dem Titel «Spiel mir das Lied vom Alter» eine Reihe von Frauenporträts aus Modezeitschriften, die alle in Auflösung begriffen sind. Die Künstlerin hat die morbiden Bilder auf alte Videokassetten geklebt. Bild und Bildträger lassen jene Vergänglichkeit ahnen, die dem Inhalt alter Kartonschachteln im Keller anhaftet. Was der Arbeit eine weitere Dimension des (eigenen) Vergehens zuschreibt. Hier umarmen sich Nostalgie und Melancholie zur Trauerspur.
Brigitte Schmid-Gugler, Ostschweiz am Sonntag, 5. Juni 2016