Renate Göritz
Ein Text (von Renate Göritz), den ich gerne selber zu meiner Arbeit geschrieben hätte:
Über Schwierigkeiten mit der Selbstbefragung
Ich hätte es wissen müssen, worauf ich mich – und noch dazu freiwillig -einlassen wollte. Denn mir war und ist durchaus bekannt, daß es zwar eine Sache ist, seine Arbeit zu machen, eine ganz andere aber – in womöglich noch eleganten Arabeskenschwüngen darüber zu reflektieren. Man läßt sich wohl doch gern von der naiven Vorstellung verführen, daß sich derjenige, um dessen Kunst es geht, am besten über sein eigenes Welt- und Kunstverständnis zu äußern vermag. weiter
Buhrfeind Eva
Nichts bleibt wie es ist
«Spiel mir das Lied vom Alter» titelt Liz Gehrer eine ihrer Porträtserien – und den gedanklichen Brückenschlag zu Sergio Leones Italowestern aus dem Jahr 1968 kann man durchaus ironisch verstehen, bilden doch alte Videokassetten die filmisch assoziierte Grundlage. Und zeigt, dass das Leben nicht spurlos an uns vorübergeht. In unseren Biografien muss manches geflickt, neu zusammengesetzt werden, sind unsere «Lebenslinien» oft rissig. weiter
Schütz Marina
Das Alter kehrt zurück
Liz Gehrers Arbeiten kreisen generell um den Menschen in seiner Umwelt und seinen Beziehungen, um das Alter und Älterwerden und um das Akzeptieren des Alters. Sie ist mit zwei Arbeiten vertreten. «Das Alter kehrt zurück» umfasst 16 Foto-Tafeln. Darauf zu sehen sind 16 Haaransätze verschiedener Frauen aus ihrem Bekanntenkreis, die ihre Haare regelmässig färben. Doch immer wieder kehrt der weisse Haaransatz und damit das Alter zurück – Jugend nur auf Zeit.
Spiel mir das Lied vom Alter
Die zweite Arbeit «Spiel mir das Lied vom Alter» besteht aus einer variablen Objekt-Serie von Porträtfotografien, die auf Videokassetten aufgezogen sind. Auch hier nagt der Zahn der Zeit, die Fotos sind verschliffen, die Gesichter nicht mehr deutlich zu erkennen und die Objektträger technisch veraltet. weiter
Der Mensch inmitten von Einflüssen und Veränderungen
Unter diesem Titel zeigt die Schweizer Künstlerin Liz Gehrer in ihrer Ausstellung in der Fondazione Hermann Geiger in Cecina neue Arbeiten. Wiederum steht der Mensch im Mittelpunkt. Sie untersucht den Umgang des Menschen mit seiner Umwelt und durchleuchtet das zwischenmenschliche Beziehungsnetz: Wie werden wir von unserer Umgebung geprägt? weiter
Schmid-Gugler Brigitte
Ostschweiz am Sonntag – 5.6.16
Liz Gehrer, als Künstlerin stets verhaftet mit der Thematik von blühendem und bröckelndem Leben – präsentiert Nahaufnahmen von Haaransätzen, die nach einer Tönung weiss weiterwachsen. Dazu unter dem Titel «Spiel mir das Lied vom Alter» eine Reihe von Frauenporträts aus Modezeitschriften, die alle in Auflösung begriffen sind. weiter
Bruckmeier Elfriede
Die Sitzenden
Als Liz Gehrer für sich den Werkstoff Karton entdeckte, war es Liebe auf den ersten Blick. Nun ist in vielen Jahren daraus so etwas wie eine Ehe geworden. Das Verhältnis bleibt spannend, sie entdeckt noch immer neue, ungewöhnliche Facetten des Materials, wobei sie oft überrascht werden kann, geht doch das befruchtende und inspirierende Moment durchaus auch vom «Partner», vom Werkstoff, aus. weiter
Dathe Stephanie
Liz Gehrer – eine Werkeinführung
«Trotz oder gerade wegen seiner (bei der Verarbeitung erreichten) Härtung erlaubt der Karton, Prozesse und Strukturen auch noch im Nachhinein, am fertigen Objekt, aufzuzeigen. Furchen, Risse, Ein-drücke bleiben erkennbar und sagen schon körperlich aus, was mich thematisch besonders beschäftigt: die Verletzlichkeit der Menschen und ihrer Beziehungen.» weiter
Pfister Paul O. (†)
Denn in all ihrer Starrheit leben sie…
Man kann an den Skulpturen von Liz Gehrer nicht achtlos vorbeigehen.
Beinahe wäre es mir gelungen, als ich ihnen zum ersten Mal begegnete, im Atelier des toskanischen Hauses der Gehrers. Ich war bei ihnen wieder einmal zu Besuch und äusserte den Wunsch, ein paar Arbeiten von Liz Gehrer anschauen zu dürfen. Ich war neugierig. weiter
Stüssi Annemarie
Liz Gehrer – Bilder und Skulpturen
Der Weg der in St. Gallen und in der Toscana lebenden und wirkenden Künstlerin ist stark vom verwendeten Material und der Auseinandersetzung mit dem Menschen geprägt. weiter
Veronese Nadia
Du denkst zu schieben, und wirst geschoben …
Geisterhaft schwebend formiert sich eine Figurengruppe vor unzähligen liegenden und gestapelten Papierrollen. Gleichsam entrückt scheinen die Gestalten sich ihres Ursprungs vergewissern zu wollen. weiter