SEIN KOPF AUS STERNEN, ABER NOCH NICHT ZU KONSTELLATIONEN GEORDNET (Elias Canetti, Aufzeichnungen 1942-1948, Carl Hanser Verlag, München 1965, S. 132).
Menschen werden unter anderem geprägt durch ihre Umgebung und das Verhältnis zu ihr. Manche Faktoren lassen sich selber gestalten. Andere Einflüsse entziehen sich eigenen Steuerungsversuchen.
In meiner künstlerischen Arbeit beschäftige ich mich vorrangig mit Einflüssen der Umgebung, des Alters, der Gesellschaft und der Umwelt auf den Menschen. Dabei interessiert mich weniger der offensichtliche Blickfang als das Unauffällige, oft gar Verborgene. Meine Suche gilt, wie es die Journalistin Brigitte Schmid-Gugler formulierte (Ostschweiz am Sonntag, 5. Juni 2016), der „Thematik von blühendem und bröckelndem Leben“, und hier vor allem dem Prozess des Abbröckelns.
Meine Suchbemühungen unternehme ich mit unterschiedlichen Werkstoffen und in unterschiedlichen Formen, häufig in Zyklen, sei es skulptural mit Altkarton oder Bronze, in Objekten mit gehärtetem Papier, in Kartonbildern, in Werbeplanen, welche ich Umwelt- und mannigfaltigen Bearbeitungseinwirkungen aussetze, in grossflächigen Installationen, etc. Ich hoffe und wünsche mir, dass meine Arbeit möglichst viel von der Offenheit, welche Elias Canetti im eingangs erwähnten Aphorismus postulierte, bestimmt wird.
Liz Gehrer Januar 2017